Quelle: http://www.gesundheitsberatung.at/wp-content/uploads/2013/07/faszien-vergleich.jpg
Ganz nach dem Motto „Use it or loose it“ hat der Faszien
Workshop am vergangenen Wochenende stattgefunden. Den Schwerpunkt haben wir auf
die Praxis gelegt, dennoch wurde der theoretische Teil nicht außer Acht gelassen.
Somit konnten alle Teilnehmer einen Mix aus alltagstauglichem Basiswissen und
Tipps mitnehmen.
Während Faszien früher als tote Materie angesehen wurden,
hat man diese Behauptung mittlerweile längst abgelehnt. Anhand einer
aufgeschnittenen Grapefruit konnten wir das weiße Bindegewebe, was unseren
gesamten Körper durchzieht, quasi live erleben. Folgende Vorstellung: das
Fruchtfleisch ist von weißen Häuten in kleine Abteilungen unterteilt und außen
noch Mal von einer festeren weißen Schicht umgeben. Würde man das Fruchtfleisch
entfernen, so könnte man anhand der weißen Haut ihre Form und Struktur
rekonstruieren. Genauso ist es mit dem menschlichen Körper. Alleine mit dem
Skelett wäre das nicht möglich.
Dass Faszien wichtiger als Muskeln sind ist eine überspitzte
Behauptung, richtiger wäre zu sagen, dass alle beide zusammen gehören (wie wir
ja bereits wissen ist unser gesamtes Konstrukt von faszialem Gewebe
durchzogen). Hier kann man sich auch bereits denken, dass es bestimmte Aufgaben
und Funktionen übernimmt. Um einige zu aufzuführen:
-Faszien haben Einfluss auf unsere Muskulatur:
ohne sie wären wir nicht annährend so leistungsfähig und könnten so viel Kraft
aufbringen, wie wir denken.
-Mit dem Vorhandensein gesunder Faszien werden Bewegungen
geschmeidiger, sanfter, lockerer.
-Sie sind größtenteils mitverantwortlich für
Rückenbeschwerden, Verspannungen.
Je nachdem, ob wir nun was für unsere Faszien tun oder
nicht, können sie entweder verfilzen/verkleben oder gesund sein. Bei
Nicht-Benutzung (einseitige Bewegungen, inaktiver Lifestyle etc.) gleiten
Muskelfasern nicht mehr zueinander, können Kraft nicht effizient genug
übertragen, unsere „Hülle ist krank“.
An dieser Stelle kann ich nur sagen- Bewegungsvielfalt und
Arbeit mit der Rolle beugen dies vor- keine Behauptung aus der Luft gegriffen,
jeder der dies befolgt, wird das bestätigen können.
Sinnvoll eingebaut, gehören Übungen mit der Rolle am Anfang
des Trainings- als Warm-Up und am Ende, als punktuelle Massage an Stellen, die
verklebter sind als andere. Im Warm-Up sollte man großflächiger und schneller
rollen, um die Struktur zu aktivieren (6-8 Mal), bei der punktuellen Massage
dann deutlich langsamer und mit mehr Druck.
Ich persönlich bevorzuge das Auslockern von sehr verklebten
Regionen als einzelne Einheit am Abend oder in der Früh, unabhängig vom
Training. Zum Warm-Up vor dem Training benutze ich sie täglich, neben auf die
Trainingseinheit spezifisch abgestimmten Aufwärmübungen.
Nachdem also alle Teilnehmer das richtige Rollen auf eigenem
Leib gespürt haben, hatte jeder die Möglichkeit Box Jumps und andere Sprünge
auszuführen und deren richtige und sichere Ausübung zu erlernen (Anmerkung: Nicht nur
beim Hüpfen oder Laufen, sondern auch beim Gehen und Werfen entsteht ein
erheblicher Teil der Bewegungsenergie aus dynamischen Federung – dem
Katapult-Effekt der Faszien).
Ich bin sehr froh, die Gelegenheit ergriffen zu haben, den
Workshop zu leiten. Die anfängliche leichte Angespanntheit war ganz schnell
wieder weg und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Würde ich gerne immer
wieder machen, ein abwechslungsreiches Programm ist nicht nur im Training
wichtig, sondern auch im Job!
Euch allen noch einen wunderschönen Restmontag und eine
erfolgreiche Trainings- und Arbeitswoche!

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