Montag, 30. März 2015

Faszien Workshop am vergangenen Wochenende

Quelle: http://www.gesundheitsberatung.at/wp-content/uploads/2013/07/faszien-vergleich.jpg



Ganz nach dem Motto „Use it or loose it“ hat der Faszien Workshop am vergangenen Wochenende stattgefunden. Den Schwerpunkt haben wir auf die Praxis gelegt, dennoch wurde der theoretische Teil nicht außer Acht gelassen. Somit konnten alle Teilnehmer einen Mix aus alltagstauglichem Basiswissen und Tipps mitnehmen.

Während Faszien früher als tote Materie angesehen wurden, hat man diese Behauptung mittlerweile längst abgelehnt. Anhand einer aufgeschnittenen Grapefruit konnten wir das weiße Bindegewebe, was unseren gesamten Körper durchzieht, quasi live erleben. Folgende Vorstellung: das Fruchtfleisch ist von weißen Häuten in kleine Abteilungen unterteilt und außen noch Mal von einer festeren weißen Schicht umgeben. Würde man das Fruchtfleisch entfernen, so könnte man anhand der weißen Haut ihre Form und Struktur rekonstruieren. Genauso ist es mit dem menschlichen Körper. Alleine mit dem Skelett wäre das nicht möglich.

Dass Faszien wichtiger als Muskeln sind ist eine überspitzte Behauptung, richtiger wäre zu sagen, dass alle beide zusammen gehören (wie wir ja bereits wissen ist unser gesamtes Konstrukt von faszialem Gewebe durchzogen). Hier kann man sich auch bereits denken, dass es bestimmte Aufgaben und Funktionen übernimmt. Um einige zu aufzuführen:

-Faszien haben Einfluss auf unsere Muskulatur: ohne sie wären wir nicht annährend so leistungsfähig und könnten so viel Kraft aufbringen, wie wir denken.

-Mit dem Vorhandensein gesunder Faszien werden Bewegungen geschmeidiger, sanfter, lockerer.

-Sie sind größtenteils mitverantwortlich für Rückenbeschwerden, Verspannungen.
Je nachdem, ob wir nun was für unsere Faszien tun oder nicht, können sie entweder verfilzen/verkleben oder gesund sein. Bei Nicht-Benutzung (einseitige Bewegungen, inaktiver Lifestyle etc.) gleiten Muskelfasern nicht mehr zueinander, können Kraft nicht effizient genug übertragen, unsere „Hülle ist krank“.

An dieser Stelle kann ich nur sagen- Bewegungsvielfalt und Arbeit mit der Rolle beugen dies vor- keine Behauptung aus der Luft gegriffen, jeder der dies befolgt, wird das bestätigen können.

Sinnvoll eingebaut, gehören Übungen mit der Rolle am Anfang des Trainings- als Warm-Up und am Ende, als punktuelle Massage an Stellen, die verklebter sind als andere. Im Warm-Up sollte man großflächiger und schneller rollen, um die Struktur zu aktivieren (6-8 Mal), bei der punktuellen Massage dann deutlich langsamer und mit mehr Druck.
Ich persönlich bevorzuge das Auslockern von sehr verklebten Regionen als einzelne Einheit am Abend oder in der Früh, unabhängig vom Training. Zum Warm-Up vor dem Training benutze ich sie täglich, neben auf die Trainingseinheit spezifisch abgestimmten Aufwärmübungen.


Nachdem also alle Teilnehmer das richtige Rollen auf eigenem Leib gespürt haben, hatte jeder die Möglichkeit Box Jumps und andere Sprünge auszuführen und deren richtige und sichere Ausübung zu erlernen (Anmerkung: Nicht nur beim Hüpfen oder Laufen, sondern auch beim Gehen und Werfen entsteht ein erheblicher Teil der Bewegungs­energie aus dynamischen Federung – dem Katapult-Effekt der Faszien). 



Ich bin sehr froh, die Gelegenheit ergriffen zu haben, den Workshop zu leiten. Die anfängliche leichte Angespanntheit war ganz schnell wieder weg und es hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Würde ich gerne immer wieder machen, ein abwechslungsreiches Programm ist nicht nur im Training wichtig, sondern auch im Job!

Euch allen noch einen wunderschönen Restmontag und eine erfolgreiche Trainings- und Arbeitswoche!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen